Garantiefonds und Absolute Return Fonds

Viele Anleger haben gleich mehrere Wünsche an ein Investment: Das angesparte Geld soll sich rasch vermehren - und sicher vor Verlusten sein. Eine Rendite unabhängig von der Marktlage versprechen Absolute Return Fonds. Sparer sollen von der Aufwärtsentwicklung an den Aktienmärkten profitieren, aber vor Kursverlusten weitgehend geschützt sein.

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Viele der Absolute Return Fonds lösen das Versprechen allerdings nicht ein, sagen Experten - und raten vom Kauf eher ab. Dabei sind Absolute Return Fonds bei Anlegern durchaus beliebt: Rund 20 Milliarden Euro waren Ende Juni nach Angaben des Bundesverbands Investment und Asset-Management (BVI) in Frankfurt in dieser Fondsklasse angelegt. Das Interesse geht aber offenbar wieder zurück - Ende Januar waren es noch 24 Milliarden Euro. «Das liegt nicht nur an den fallenden Kursen, sondern auch daran, dass Anleger diese Fonds verkauft haben», erklärt Sprecher Frank Bock.

Möglicherweise haben sich einige Anleger enttäuscht von dieser speziellen Fondssparte abgewendet. Denn die Fonds sollen hohe Renditen mit Sicherheit verknüpfen. Teilweise versprechen die Anbieter Renditen, die etwa ein Prozent über dem aktuellen Leitzins liegen. «Aber dieses Versprechen lässt sich natürlich nicht hundertprozentig einlösen», sagt Peter Lischke, Finanzexperte bei der Verbraucherzentrale Berlin.

Nicht alle Produkte dürfen mit dem gleichen Urteil bedacht werden: Die Bandbreite innerhalb der Kategorie ist groß, die Strategien sehr unterschiedlich. Der beste von Hedrich untersuchte Fonds erreichte in den vergangenen drei Jahren eine Rendite von 9,5 Prozent, der schlechteste fiel im gleichen Zeitraum um 29 Prozent. Dabei sei es für den Privatanleger aber kaum möglich, gute von schlechten zu unterscheiden, sagt Hedrich: «Es ist einfach zu kompliziert.» Das Resümee des Fondsexperten ist daher subjektiv, aber eindeutig: «Ich mag diese Kategorie nicht.»

Eine positive Wertentwicklung eines Absolute Return Fonds kann der Fondsmanager im Wesentlichen durch das Stellen an zwei Schrauben erreichen: zum einen durch die Streuung des Kapitals, zum anderen durch den Einsatz sogenannter Derivate, mit denen etwa auf fallende Kurse gewettet wird. Beides erzeugt Kosten. «Und diese Kosten sind ein erheblicher Renditekiller», sagt Peter Lischke.

Anlegern, die ihr Geld möglichst sicher anlegen wollen, raten Experten daher eher zu anderen Investments: «Tagesgeldangebote oder konservative Mischfonds mit einem Aktienanteil von 10 bis 20 Prozent liefern bessere Renditen als Absolute Return Fonds», sagt Hedrich. Wer auf eine langfristig höhere Wertentwicklung spekuliert und daher auf Aktien setzen möchte, dem empfiehlt Lischke Indexfonds. Diese bilden einen Börsenindex ab, hätten in der Regel stabile Wertentwicklungen, und die Kosten seien geringer.

Absolute Return Fonds und Garantiefonds

Mehr Sicherheit als Absolute Return Fonds bieten Garantiefonds. Denn mit einem Garantiefonds haben Anleger Klarheit: Die Gesellschaft sichert bei diesen Produkten vertraglich zu einem bestimmten Zeitpunkt zum Beispiel den Kapitalerhalt zu - unabhängig von der Entwicklung an den Aktienmärkten. Die hohe Sicherheit erkaufen sich Anleger allerdings mit einer geringeren Rendite.

Beim Absolute Return Fonds dagegen gibt der Anbieter vielmehr vor, absolut positive Ergebnisse zu erzielen und zum Beispiel eine «Zielrendite» in bestimmter Höhe anzupeilen - so sind die Angaben eher als Vorgabe einer Marschrichtung und «Soll-Vorgabe» zu verstehen.