Tageszulassungen und Vorführwagen

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Bei Tageszulassungen und Vorführwagen scheiden sich die Geister. Während mancher Interessent fürchtet, dass mit einem solchen Wagen recht schonungslos umgegangen wurde, schätzen andere die Vorzüge. So sind beim Vorführwagen Mängel bereits behoben worden. Das Auto soll ja dazu dienen, einen potenziellen Käufer von den Vorzügen des Modells zu überzeugen. Der Händler wird also bemüht sein, es in optimalem Zustand zu halten.​

70 Prozent der Neuwagen sind Maßanfertigungen. Das heißt, dass der Käufer sich sein Wunschmodell mit Hilfe der Zubehörliste zusammenstellt und es im Werk nach diesen Vorgaben gebaut wird. Nur 30 Prozent kommen aus dem Bestand. Das sind unter anderem jene Neuen, die in den Schauräumen der Händler glänzen.

Der Bestand an neuen und fast neuen Autos bietet manche Unterform. Häufig verwendet wird in jüngster Zeit der Begriff Tageszulassung. Tageszulassung steht für Fahrzeuge, die höchstens 30 Tage lang zugelassen waren. Gefahren wird mit ihnen in dieser Zeit jedoch kaum. Die Tachostände liegen etwa zwischen sieben und zehn Kilometern. Trotzdem sind diese schon einmal für den Straßenverkehr zugelassenen Autos um einiges günstiger als vollkommen neue Modelle.

Dass dem so ist, hat mehrere Gründe. Die Tageszulassungen werden oft vom Hersteller subventionier. Ein Grund ist, dass der Händler Vergünstigungen bekommt, wenn er in einer bestimmten Zeit eine gewisse Zahl von Neuwagen in den Verkehr bringt. Damit steht wiederum der Hersteller in den Statistiken über die Zulassungen gut da. Außerdem kann er dem Kunden einen nicht so offensichtlichen Neuwagenrabatt einräumen. Schließlich macht mancher Hersteller lieber den Eindruck, er habe es nicht nötig, bei einem echten Neuwagen Nachlässe zu bieten.

Allerdings hat das kurz zugelassene Auto auch ein Manko, das es bei der Order per Preisliste nicht gibt: Der Zugelassene ist eben schon gebaut und bietet eine kaum mehr zu ändernde Ausstattung. Auch bei den Dienst- und Vorführwagen ist an der Ausstattung nichts mehr zu ändern. Gerade beim Dienstwagen kommt dann noch die Frage hinzu, in wessen Diensten er denn unterwegs war. Die verbreitete Meinung, dass er von Mitarbeitern des Autohauses genutzt wurde, muss nicht immer zutreffen.

Ebenfalls recht verbreitet unter den fast Neuen sind Rückläufer aus dem Leasinggeschäft. Und die Autovermieter haben mittlerweile auch entdeckt, dass sich mit jungen Fahrzeugen gutes Geld machen lässt. Schließlich haben die Autos schon einen gewissen Wert verloren, was nun dem Käufer zu Gute kommt. Auch Mietwagen sind eine überlegenswerte Alternative - denn wirklich abgenutzte Wagen sind selten. Die Autos sind oft nur ein halbes Jahr alt und haben eine geringe Laufleistung. Vermarktet werden sie meist von den Vermietern selbst.

Es gibt noch weitere Alternativen zum herkömmlichen Neuwagen. Ein Klassiker sind die Jahreswagen von Werksangehörigen. Sie werden im Hinblick auf ihren Wiederverkaufswerk überwiegend sehr gut gepflegt.