Vermögensaufbau mit Aktienfonds

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Die deutschen Sparer scheuen das Risiko: Vielen gilt eine Aktienanlage als zu heikel oder zu kompliziert. Mit Aktienfonds lässt sich an den Renditemöglichkeiten der Börse teilhaben, das Risiko aber gleichzeitig streuen. Und das Beobachten von Markt- und Kursentwicklung übernimmt die Fondsgesellschaft. Gerade für die Altersvorsorge sind Aktienfonds daher sinnvoll, sagen Experten. Voraussetzungen sind aber Gelassenheit und die Auswahl des passenden Produkts.

«Aktienfonds sind eine sehr gute Möglichkeit, für das Alter vorzusorgen», sagt Niels Nauhauser, Finanzexperte der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg in Stuttgart. Denn auf lange Sicht zeigen die Aktienmärkte trotz aller Krisen nach oben. Anleger sollten sich allerdings des Risikos jeder Aktieninvestition bewusst sein - und sie müssen bei Verlusten Ruhe bewahren können.

So gilt wie bei Aktien auch für Aktienfonds: Privatanleger sollten nicht alles auf eine Karte setzen, empfiehlt Rüdiger von Rosen vom Deutschen Aktieninstitut (DAI) in Frankfurt: «Wichtig ist eine breite Streuung.» Niels Nauhauser zum Beispiel empfiehlt, Fonds aus Europa, Asien und den USA gleichzeitig ins Depot zu stecken.

«Aktienfonds kauft man mit der Absicht, sie lange zu halten», fügt Lutz Gebser vom Verband Unabhängiger Vermögensverwalter (VUV) in Frankfurt hinzu. Denn wer Anteile an einem Aktienfonds kauft, muss auch Verlustphasen aushalten können - auf lange Sicht bleiben die Werte nach Worten von Gebser aber erhalten. «Mit dem Aktienmarkt ist es wie mit Ebbe und Flut: Das Wasser ist nicht weg, wenn man es nicht sieht.»

Trotzdem stehen die meisten Deutschen Aktienfonds skeptisch gegenüber. Laut einer aktuellen Studie des Deutschen Aktieninstituts (DAI) in Frankfurt ist die Zahl der Fondsanleger im ersten Halbjahr dieses Jahres um rund 515 000 auf 8 Millionen zurückgegangen. Damit besitzt nur etwa jeder achte Deutsche Anteile an Aktienfonds.

Grundsätzlich ist beim Kauf zwischen zwei Formen von Aktienfonds zu unterscheiden. Auf der einen Seite bieten Banken sogenannte aktiv gemanagte Fonds an, bei denen ein Fondsmanager die Zusammensetzung der Anlage je nach Marktlage verändert - er kauft und verkauft also die Aktien. Demgegenüber stehen sogenannte Indexfonds. Sie versuchen, ein Börsenbarometer wie den Deutschen Aktien-Index (DAX), den Dow Jones Stoxx 50 für europäische Aktien oder den MSCI World für weltweite Aktien eins zu eins abzubilden. Unterarten gemanagter Fonds sind beispielsweise Dachfonds, die verschiedene Einzelfonds enthalten.

Anlageberater wie Lutz Gebser empfehlen gemanagte Fonds wegen der vermeintlich höheren Rendite. Verbraucherschützer dagegen raten derzeit zu Indexfonds. «Aktiv gemanagte Fonds konnten die Indexfonds in den vergangen Jahren in der Performance nicht schlagen. Das haben mehrere Studien gezeigt», sagt Niels Nauhauser. Dazu komme, dass aktiv gemanagte Fonds deutlich teurer sind als Indexfonds. So liegen die Kosten bei einem Indexfonds bei etwa 0,3 Prozent, bei einem gemanagten Fonds bei rund 1,5 Prozent.

Auch für den Kauf fallen meist Gebühren in unterschiedlicher Höhe an. Die Stiftung Warentest in Berlin hat kürzlich verschiedene Fondsanbieter getestet. Dabei schnitten die Fonds-Unternehmen der großen deutschen Banken eher enttäuschend ab. «Wer bei einer Bank einen Indexfonds kaufen möchte, stößt auf wenig offene Ohren», so lautet die Einschätzung von Niels Nauhauser. Denn die Banken würden an diesen Produkten kaum etwas verdienen. Er rät Sparern daher, sich selbst im Internet über geeignete Fonds zu informieren und dann bei einer Direktbank zu kaufen: «Wer Geld sparen will, macht das online.»

Weniger Gebühr - Höhere Sparsumme mit Indexfonds

Die höheren Kosten aktiv gemanagter Fonds machen sich für Anleger langfristig bemerkbar: Wer zum Beispiel 37 Jahre lang Monat für Monat 100 Euro in einen Fonds investiert, erhält bei einer angenommenen jährlichen Rendite von acht Prozent bei einem Indexfonds mit geringen Management-Gebühren am Ende 230 000 Euro. Bei einem aktiv gemanagten Fonds kommen aufgrund der höheren Gebühren im Schnitt 168 000 Euro am Ende heraus, rechnet Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg in Stuttgart vor. Der Fondsmanager müsste also die Wertentwicklung des jeweiligen Aktienindex stark übertreffen, um die höheren Kosten wettzumachen - das sei in der jüngeren Vergangenheit nicht zu beobachten gewesen.

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