Die Anlagestrategie immer wieder anpassen

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Eine einzige, für jeden richtige Anlagestrategie gibt es nicht: Wieviel man sparen kann, hängt von der Lebensphase ab - und vom aktuellen Einkommen. Wichtig ist dabei Geduld - und die Rücklagen immer den aktuellen Bedürfnissen anzupassen. Vor allem aber dürfen sich Sparer nicht selbst überfordern - und sie müssen geduldig kleine Schritte zu gehen.

Nach einer Untersuchung des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) in Köln legen die 35- bis 45-Jährigen in Deutschland am meisten Geld zurück. Sie legen im Schnitt 14,2 Prozent ihres Haushaltseinkommens auf die hohe Kante, während unter 25-Jährige nur 4,8 Prozent ihres Geldes sparen. Die höchste Sparquote haben Familien mit Kindern, und Selbstständige legen deutlich mehr Geld zurück als Angestellte. Anlegen sollten sie ihren Spargroschen auf ganz verschiedene Weise.

«Wer wenig Geld zur Verfügung hat, sollte darauf achten, dass er sich nicht mit zu hohen Beträgen langfristig bindet und dadurch jeglichen finanziellen Spielraum verliert», rät Karin Baur, Finanzexpertin bei der Stiftung Warentest in Berlin. Vor der Unterschrift unter eine regelmäßige Abbuchung vom Konto müsse daher eine realistische Prüfung stehen: Wieviel Geld kann ich im Monat entbehren, ohne mein Konto zu überziehen?

Der Grund ist einfach: Zinsen für einen Kredit sind bei den Instituten grundsätzlich höher als die Sparzinsen. Wer sein Girokonto also überzieht, um etwas zurückzulegen, der verliert unter dem Strich Geld. «Ein klassischer Fehler ist genau der, dass sich die Leute mit solchen Vertragsabschlüssen quasi selbst knebeln», sagt Baur. Wichtig ist zudem, immer eine Reserve an Bargeld zu haben, die kurzfristig verfügbar ist - dafür sind Sparkonten gedacht.

Sie bringen zwar vergleichsweise niedrige Zinsen - wenn jedoch das Auto überraschend repariert werden muss oder der Fernseher kaputt geht, gerät nicht gleich das Girokonto in die teuren roten Zahlen. Wieviel Geld auf diese Weise in Reserve gehalten wird, hängt vom Einkommen und den Lebensumständen ab: Wer noch bei den Eltern wohnt und Fahrrad fährt, hat zum Beispiel ein kleineres Risiko, von einer nötigen Anschaffung überrascht zu werden, als ein Berufsanfänger mit eigener Wohnung und Auto vor der Tür.

Die Verbraucherzentrale Hamburg rät daher, zunächst den Dispo in die schwarzen Zahlen zu bringen und dann ein bis zwei Nettogehälter so zuzurücklegen, dass sie schnell verfügbar sind. Anschließend geht es darum, langfristig so viel Geld zu parken, dass zum Beispiel das nächste Auto finanzierbar ist. Unter den Produkten stehen dazu Festgelder, Sparbriefe oder Bundesschatzbriefe zur Verfügung.

Langfristig sollte jeder Sparer ein Ziel vor Augen haben: Lege ich für das Alter Geld zurück - oder für eine baldige große Anschaffung? Denn schon die Laufzeit einer Vermögensanlage muss so bemessen sein, dass das Geld bei planbaren Veränderungen des Lebens - Heirat, Kinder oder Hauskauf - verfügbar ist. Sonst muss trotz Vermögens ein Kredit aufgenommen werden.

Zudem ist das Geld bei vielen Sparformen für einen bestimmten Zeitraum so festgelegt, dass Anleger nur mit Verlusten an ihr Geld kommen. «Und im Regelfall halten wir es auch für ungünstig, Versicherungen zum Beispiel für den Todesfall oder die Berufsunfähigkeit mit Sparvorgängen in einem Vertrag zu koppeln», fügt Erk Schaarschmidt, Experte für Finanzdienstleistungen bei der Verbraucherzentrale Brandenburg in Potsdam, hinzu.

Zwar muss beim Sparen höhere Sicherheit in den meisten Fällen mit niedrigeren Renditen bezahlt werden. Jeder sollte sich aber vor der Entscheidung für eine Sparform fragen, wie risikobereit er ist. «Die Renditen bei Tagesgeld, Sparbuch, Sparbrief oder Bundesschatzbrief erscheinen vielen als zu niedrig», heißt es bei der Verbraucherzentrale Hamburg. Es handle sich dabei aber auch um praktisch hundertprozentig sichere Geldanlagen. «Sie gehen keinerlei Risiko ein, Sie bekommen Ihre Einlagen zurück und sicher auch den vereinbarten Zins.» Auch wenn der Verbraucher für höhere Sicherheit Abstriche bei der Rendite machen muss.

Zur Altersvorsorgen können in jungen Jahren jedoch risikoreichere Anlageformen gewählt werden. Erst später, wenn das Geld bald gebraucht wird, sollte es in sicherere Häfen geleitet werden. «Wer für eine ausreichende Barreserve gesorgt und außerdem Basisversicherungen wie Privathaftpflicht und eventuell Berufsunfähigkeit abgeschlossen hat, kann in jungen Jahren durchaus höhere Risiken eingehen», sagt Baur - zum Beispiel über einen Aktienfondssparplan. «Junge Leute haben nämlich Zeit, Schwankungen an den Märkten auszusitzen. Und die höhere Renditechance sollten sie sich nicht entgehen lassen.»