Aktienfonds für Altersvorsorge oft unterschätzt

Aktien können nach Ansicht von Verbraucherschützern einen wichtigen Beitrag zur Altersvorsorge leisten. Allerdings sollte immer nur ein Teil des Vermögens in Wertpapiere investiert werden, rät Peter Lischke von der Verbraucherzentrale Berlin. «Man muss wissen, dass Aktien eine Risikoanlage sind.»

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Laut einer Studie des Deutschen Aktieninstituts in Frankfurt/Main ist die Zahl der Aktionäre bundesweit um 200 000 auf 10,5 Millionen zurückgegangen. Vor allem die Zahl der Fondsbesitzer reduzierte sich der Studie zufolge dabei um rund 515 000. Die Verbraucherzentrale rate Kleinanlegern dagegen gerade zu Aktienfonds, sagte Lischke dem dpa- Themendienst. Zum einen seien die Fonds breiter aufgestellt, da sie Aktien vieler Unternehmen enthielten. Zum anderen würden sie professionell gemanagt: «Man muss sich also nicht selbst darum kümmern.» Grundsätzlich seien Aktien langfristige Geldanlagen - 10 bis 20 Jahre sollten Anleger sie schon behalten.

Um den Vermögensanteil zu ermitteln, der in Aktien angelegt werden kann, gilt laut Lischke folgende Faustformel: «Anlageanteil gleich 100 minus Lebensalter»: Für einen 40-Jährigen mit 30 000 Euro Vermögen bedeute das: 100 minus 40 gleich 60 Prozent. Damit könne er dann knapp zwei Drittel seines Vermögens, also 20 000 Euro, in Aktien anlegen. Mit steigendem Alter sollte der Anteil dann reduziert werden, da die Sicherheit mit Blick auf die Altersvorsorge immer wichtiger werde.

Als besondere Spielart des Aktienfonds seien insbesondere so genannte Indexfonds zu empfehlen, sagt der Geldexperte. Diese Fonds versuchten, einen Index wie beispielsweise den Deutschen Aktienindex (DAX) genau nachzubilden. Demgegenüber versuche bei einem herkömmlichen Aktienfonds der Fondsmanager, den Index bei der Rendite noch zu übertreffen. «Das gelingt allerdings nur sehr wenigen», sagt Lischke. Ein Indexfonds sei deutlich günstiger als andere Aktienfonds, da der vom Anleger zu zahlende Ausgabeaufschlag und die Managementgebühr niedriger seien.