Per Sparplan zum Führerschein

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Anmeldegebühren, Fahrstunden, Lehrmaterial und der Erste-Hilfe-Kurs - ein Führerschein ist teuer. Denn die einzelnen Posten läppern sich, und nach der bestandenen Prüfung wäre ein eigenes Auto auch nicht schlecht. Allein für den Führerschein kommen meist 1500 bis 2000 Euro zusammen. Dafür müssen Schüler lange sparen. Viele Banken bieten deshalb mittlerweile spezielle Konten und Sparpläne an.

«Im Grunde genommen sind diese Angebote ganz klassische Sparformen, die nur gesondert vermarktet werden», erläutert Michaela Roth vom Deutschen Sparkassen- und Giroverband in Berlin. Wie mit speziellen Ausbildungssparverträgen sollen mit diesen Sparkonten, Zuwachs- oder Ratensparverträgen junge Leute ermuntert werden, regelmäßig etwas zurückzulegen. Und die Rücklage vermehrt sich dann durch den angebotenen Zins.

Die Zinssätze stehen in der Werbung der Banken und Sparkassen meist aber gar nicht im Vordergrund. Häufig geht es da um Zusatzleistungen, die von den meist regionalen Anbietern beworben werden. «Führerscheinsparen» nennt sich zum Beispiel die Variante der Sparkasse Fulda. Vom zwölften Lebensjahr an können Jugendliche dort per Dauerauftrag oder mit monatlichen Einzahlungen ab 15 Euro für den Lappen sparen.

Von anderen Konten unterscheidet sich das «Führerscheinsparen» vor allem durch die Zusätze, die Inhaber ein halbes Jahr vor dem 18. Geburtstag zur Verfügung stehen. So gibt es mit dem Konto Vergünstigungen bei ausgewählten Fahrschulen in der Region, verbilligte Fahrsicherheitstrainings oder einen Rabatt für den Erste- Hilfe-Kurs.

Ein ähnliches Angebot hat die Oldenburgische Landesbank aufgelegt. Hier gibt es das Führerscheinsparen in Form eines Kontos, das per Dauerauftrag oder über einzelne Einzahlungen gefüttert werden kann. Zwischen 2,50 Euro und 2000 Euro dürfen 10- bis 17-Jährigen auf diesem Konto haben. 

Ein Sparplan mit fester Laufzeit ist das Produkt des ADAC in München. Der Automobilclub bietet in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bank seinen Mitgliedern an, für ihre Kinder eine Führerschein-Finanzierung anzugehen. Anleger müssen zu Beginn des Vertrags entscheiden, wie lange sie monatlich welchen Betrag auf das Konto packen.

«Sichere Anlageformen sind diese Angebote, soweit ich sie kenne, alle», sagt Finanzexperte Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg in Stuttgart. Die Zusatzleistungen würden unter Umständen aber nicht benötigt. Sie nehmen bei den Konten und Sparplänen zum Führerschein einen hohen Stellenwert ein. Die alles entscheidende Größe sollte aber der Zins sein. Nauhauser rät daher, sich durch die vielen Extras nicht vom Wesentlichen ablenken zu lassen.

Auf Tagesgeldkonten seien derzeit fünf Prozent und mehr zu haben. «Diesen Zinssatz sollte man als Vergleichsgröße nehmen», empfiehlt Nauhauser. Wenn ein Führerscheinangebot dem sehr nah kommt und außerdem zusätzliche Leistungen bietet, von denen sich profitieren lässt, sei das interessant.

Der Zins muss marktgerecht sein, und die Zusatzleistungen sollten tatsächlich benötigt werden - diese beiden Punkte sollten darüber entscheiden, ob das Angebot das Richtige ist - so fasst es Thomas Schlüter vom Bundesverband deutscher Banken in Berlin zusammen. Daher könne es helfen, sich bei der Bank auch nach anderen Angeboten zu erkundigen.