Inhaber von Pfandbriefen können gelassen bleiben

Inhaber von Pfandbriefen können Turbulenzen an den Finanzmärkten entspannt sehen. Denn Pfandbriefe sind im Vergleich zu normalen Anleihen besonders sicher. Das Risiko, Geld zu verlieren, ist sehr gering: Zum einen haftet das ausgebende Unternehmen, außerdem ist ein Pfand hinterlegt. Dabei handelt es sich in der Regel um Immobilien, die aber nur bis zu 60 Prozent des Marktpreises als Sicherheit dienen dürfen.

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Bis zu 40 Prozent Verlust bei Immobilienwerten sind für Pfandbriefhaber unproblematisch. Dass die Hauspreise in Deutschland - ähnlich wie in den USA oder Großbritannien - einbrechen, ist zudem sehr unwahrscheinlich. Denn hierzulande hat sich keine vergleichbare Immobilienblase gebildet. Pfandbriefe in eine Krise überstürzt zu verkaufen, ist unvernünftig, auch wenn mit dem Münchener Finanzkonzern Hypo Real Estate der weltweit zweitgrößte Emittent von Pfandbriefen ins Wanken geraten ist.

Nach Angaben des Verbandes Deutscher Pfandbriefbanken (vdp) in Berlin ist der Pfandbriefmarkt nach dem Markt für Schuldverschreibungen der Öffentlichen Hand der zweitgrößte für festverzinsliche Wertpapiere in Deutschland. Pfandbriefgläubiger sind durch das im Pfandbriefgesetz geregelte, sogenannte Insolvenzvorrecht besonders geschützt. Das bedeutet, dass im Falle einer Pleite der Pfandbriefbank die Sicherheiten allein zur Deckung der Gläubigerforderungen eingesetzt werden dürfen und nicht in die Insolvenzmasse der Bank fallen.

Die meisten Pfandbriefe sind laut vdp börsennotiert und können dort börsentäglich ge- und verkauft werden. Außerdem bieten die meisten deutschen Banken Pfandbriefe als sogenanntes Festpreisgeschäft an und nehmen sie auf Wunsch eines Privatanleger auch wieder zurück. Der weit größere Teil von Pfandbriefen wird nach Angaben vdp-Sprecher Christian Walburg allerdings von institutionellen Anlegern wie Kapitallebensversicherern, Pensionskassen und Banken gehalten. Neben der allgemeinen Bankenaufsicht unterliegen die Pfandbriefbanken einer besonderen Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin).

Sicherer als Pfandbriefe sind laut Verbraucherschützer Nauhauser nur Bundesschatzbriefe. Hierbei haftet der Bund - und der könne nicht pleitegehen. Allerdings lohne es sich für Anleger zu überlegen, ob sie aus solchen niedrig verzinsten Staatsanleihen aussteigen, sagte er. Denn dabei gebe es einen Renditeabschlag von einem Prozent, der nicht länger in Kauf genommen werden sollte.