Was bedeuten Bankübernahmen für den Verbraucher?

Die Deutsche Bank hat die Privatbank Sal. Oppenheim übernommen. Die SEB geht Ende 2010 an die spanische Bank Santander. Verbraucher fragen sich, was Bankübernahmen für sie bedeuten.

[AD 107]

Die Zahl der Banken in Deutschland ist in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen. Viele Banken sind von anderen Finanzinstituten übernommen worden. Das deutsche Privatkundengeschäft der Citibank ist in der französischen Bank Credit Mutuel aufgegangen. Das Privatkundengeschäft der schwedischen SEB betreibt seit Ende 2010 die spanische Bank Santander.

Vielversprechende Geschäftsmodelle wie zum Beispiel Immobilienfinanzierung sind bei den Übernahmen gefragt. Bei einer Übernahme durch eine andere Bank - auch wenn sie wie die Santander aus dem Ausland komme - brauchen sich die Bankkunden in Deutschland in der Regel keine Sorgen um ihr Geld zu machen. Über den Einlagensicherungsfonds sind die Anleger abgesichert.

Konkret bedeutet dies bei privaten Banken, dass die Sicht-, Termin- und Spareinlagen der Kunden bis zu einer Höhe von 30 Prozent des haftenden Eigenkapitals der Bank garantiert sind. Somit werden Kundenbeträge selbst bei kleinen Banken mit dem gesetzlich vorgeschriebenen Mindestkapital von 5 Millionen Euro bis zu 1,5 Millionen pro Kunde voll geschützt.

Allerdings sollte der Kunde bei einer höheren Geldanlage immer auf dem aktuellen Stand der Sicherungsgrenze sein, da sich diese mit der Höhe des Eigenkapitals verändern kann. Banken sind aber gesetzlich verpflichtet, ihre Kunden über den bestehenden Einlagenschutz zu informieren.

Der Einlagensicherungsfonds ist eine freiwillige Einlagensicherung des Bundesverbandes deutscher Banken. Er wird von mehr als 180 Banken getragen. Der Fonds haftet allerdings erst, wenn die gesetzliche Mindestabsicherung des Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungsgesetzes (EAEG) nicht ausreicht - also für alles, was die 50 000-Euro-Grenze übersteigt. Seit 2011 gilt sogar eine 100 000 Euro-Grenze.

Der deutsche Gesetzgeber hat die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken GmbH (EdB), eine Tochter des Bankenverbandes, mit der Betreuung beauftragt. Die Finanzaufsichtsbehörde BaFin in Bonn kontrolliert ihre Arbeit. Santander ist mit 27 Millionen Kunden und 6000 Filialen die größte Bank in der Eurozone. In Deutschland haben sie mit der Übernahme des Privatkundengeschäfts der SEB künftig rund 7 Millionen Kunden in über 300 Filialen. Im aktuellen Ranking der Top 100 Banken der deutschen Kreditwirtschaft für das Jahr 2009 vom Bankenverband in Berlin verbesserte sich die Santander Bank von Rang 56 auf 41.

In einem Schreiben an die SEB-Kunden heißt es, der Kunde könne sich in der Phase der Integration auf den gewohnten Service verlassen. Das bedeute auch, dass die Kunden weiterhin alle relevanten Karten und Nummern - beispielsweise Kundennummer, Kontonummer und PIN, behalten würden. Auch die Verträge zwischen Banken und Kunden blieben unverändert gültig.